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Regulierungen der Religionsfreiheit
Von der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zu den Urteilen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.
Die Studie untersucht, wie die Religionen im internationalen und europäischen Menschenrecht reguliert wurden: wie ihre Bekundungen ermöglicht wurden, welche Rechte religiöse Gemeinschaften hatten und inwieweit diese eingeschränkt werden konnten.
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Eine Welle religiöser Gewalt verunsichert die Welt – und seit dem 11. September zunehmend den Westen. Islamische, christliche und jüdische Eiferer sind bereit, sich selbst und andere in einem Kampf gegen das Böse zu töten. Hans G. Kippenberg geht den spektakulären Gewalttaten der letzten Jahrzehnte nach und macht deutlich, dass die Globalisierung eine neue – unfriedliche – Epoche der Religionsgeschichte einläutet.
Ein vierseitiges Dokument in arabischer Sprache ist das einzige direkte Zeugnis dafür, wie die Attentäter des 11. September 2001 ihre Tat verstanden. Es wurde bei drei der vier Tätergruppen gefunden. Ein Exemplar stammt aus der Reisetasche von Mohammed Atta, die in Boston versehentlich nicht mit umgeladen wurde, als er die Maschine nach Los Angeles bestieg. In den Trümmern der in Pennsylvania abgestürzten Maschine wurden Reste eines zweiten, in Washington in dem Auto eines weiteren Tatbeteiligten ein drittes Exemplar gefunden. Das FBI stellte am 28. September 2001 vier Seiten des Dokumentes ins Netz. Es handelt sich um eine Rede, die den Tätern genau vorschreibt, was sie in der Nacht zuvor, dann auf dem Flughafen und schließlich im Flugzeug zu tun haben und bereitet sie auf die Tat durch Rückgriffe auf rituelle islamische Praxis, koranische Spiritualität und die frühislamische Geschichte vor.
Obwohl der Fund sensationell genannt werden muss, spielte er bei der Aufarbeitung der Anschläge bislang keine nennenswerte Rolle. Erst der Erfurter Religionswissenschaftler Prof. Dr. Hans G. Kippenberg und der Jenaer Arabist Prof. Dr. Tilman Seidensticker haben im Oktober 2003 am Max-Weber-Kolleg ein internationales Rundgespräch über diesen Text gehalten. Die Beiträge dazu sind jetzt veröffentlicht worden. Der Band bietet eine verlässliche Textgrundlage und eröffnet mit Beiträgen aus religions- und islamwissenschaftlicher Perspektive die Diskussion über dieses einzigartige Dokument. Eine Einleitung referiert die bisherige Beschäftigung mit dem Text und die Beurteilungen, die er erfuhr. Es folgt eine deutsche Übersetzung mit Kommentar (der arabische Text ist als Anhang beigegeben) sowie sechs Analysen. Tilman Seidensticker bestimmt die inhaltliche Struktur des Textes und skizziert dann die Tradition von Selbstmordattentaten in der islamischen Geschichte. Bruce Lincoln untersucht das Weltbild der Täter. Albrecht Fuess untersucht die literarischen Vorbilder des Textes – islamische Kriegspredigten. Hans G. Kippenberg beschreibt den Terror als Gottesdienst und analysiert die Ansprache als Begründung und Koordination der Handlungen und die Art der Organisation. Thomas Scheffler stellt schließlich Bin Ladens Gegenwartsdiagnose dar.
Zwischen 1850 und 1930 haben Wissenschaftler aller europäischen Nationen die Religionswissenschaft begründet. Hans G. Kippenberg beschreibt ihre Entstehung und Entwicklung und zeigt, daß sie nicht nur versuchte, in den archaischen und den außereuropäischen Kulturen Funktionen und Formen der Religion zu bestimmen, sondern daß sie zugleich ein besonderer Fall historischer Sinnbildung in der Zeit der Modernisierung war. Ein wichtiges Buch zur Wissenschaftshistorie und zugleich zur europäischen Geistesgeschichte der neuesten Zeit.
„Europe: Arena of Pluralization and Diversification of Religions“. In: Journal of Religion in Europe 1 (2008) S. 133-155.
„Every Day ‘Ashura, Every Tomb Karbalā: Iran, 1977–1981„. Gewalt als Gottesdienst Beck Verlag. „Violence as Worship“, Stanford.
„Religionskriege im Zeitalter der Globalisierung“. München: C.H.Beck 2008. Englische Übersetzung: „Violence as Worship. Religious Wars in the Age of Globalization“. Stanford: UP 2011
„Constructing Modernity by Writing Religious History”. In: Nederlands Theologisch Tijdschrift 57 (2003), S. 280-290.
„Webers Konzeption von Brüderlichkeitsethik und die Macht religiöser Vergemeinschaftung”. In: Bienfait, Agathe (Hg.), Religionen Verstehen. Zur Aktualität von Max Webers Religionssoziologie. VS Verlag 2011, 92-122.
„Dialektik der Entzauberung“. In:Thomas Schwinn/ Gert Albert (Hg.), Alte Begriffe – Neue Probleme. Max Webers Soziologie im Lichte aktueller Problemstellungen. Tübingen: Mohr Siebeck 2016, 81-116.
„Joachim Wachs Bild vom George-Kreis und seine Revision von Max Webers Soziologie religiöser Gemeinschaften“. In: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte 61 (2009), 313-331.
„Religiöse Gemeinschaftlichkeit im Zeitalter der Globalisierung“. In: Gegor Maria Hoff (Hg.), Salzburger Hochschulwochen 2009. Innsbruck: Tyrolia 2009, 193-221.
„Phoenix from the Ashes: Religious Communities Arising from Globalisation“. In: Journal of Religion in Europe 6 (2013) 143 -174.
Kapitel 8 aus dem Buch „Gewalt als Gottesdienst“. Deutsche Version: Amerikanische Protestanten bereiten endzeitlichen Kriegsschauplatz in Palästina vor.
München: C.H.Beck 2008. Englische Übersetzung: „Violence as Worship. Religious Wars in the Age of Globalization.“ Stanford: UP 2011
„Searching for the Link between Religion and Violence: A Theory of Social Action”. In: Method and Theory in the Study of Religion 22 (2010) 97-115.
„Muslimische Kontroversen über die Rechtmäßigkeit von Gewalt im Medium des Genres Fatwa“. In: Bernd Oberdorfer/ Peter Waldmann (Hg.), Machtfaktor Religion. Formen religiöser Einflußnahme auf Politik und Gesellschaft. Köln/ Weimar/ Wien: Böhlau 2012, 103-126.
„Religion“. In: Christian Gudehus / Michaela Christ (Hg.), Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart/ Weimar: Metzler 2013, 66-75.
„Religiöse Gewaltsprachen – religiöse Gewalthandlungen: Versuch einer Klärung ihres Verhältnisses” . In: Karl Gabriel/ Christina Spieß / Katja Winkler (Hg.), Religion – Gewalt – Terrorismus. Religionssoziologische und ethische Analysen. Paderborn: Schöningh 2010, 15-46.
„Consider it is a Raid on the Path of God: The Spiritual Manual of the Attackers of 9/11“. In: Numen 52, 2005 . 29-58.
„Die Entsäkularisierung des Nahostkonflikts. Von einem Konflikt zwischen Staaten zu einem Konflikt zwischen Religionsgemeinschaften“. In: Hans Joas / Klaus Wiegandt (Hg.), Säkularisierung und die Weltreligionen. Frankfurt a.M.: Fischer 2007, S. 465-507.
„The Desecularization of the Middle East Conflict: From a Conflict between States to a Conflict between Religious Communities“. In: Hans Joas / Klaus Wiegandt (eds.), Secularization and the World Religions. Liverpool: UP 2009, 296 – 323.
„Religiöse Definitionen des Nahostkonflikts: Bezugsrahmen – gewalttätige Handlungsskripte – globale Verbreitung“. In: Zeitschrift für Politik 63 (2016) 65-92.
„Religion und Gesellschaft. Sinnstiftungssysteme im Konflikt.“ Hg. Friedrich Wilhelm Graf, Jens-Uwe Hartmann. Berlin, De Gruyter 2019, 93 – 118.
„Religion als Gemeinschaftsgut. Religiöse Zusammenkünfte und Rituale als rechtliche Tatbestände“. In: Hans G. Kippenberg/ Jörg Rüpke / Kocku von Stuckrad (Hg.), Europäische Religionsgeschichte. Ein mehrfacher Pluralismus. 2 Bde. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2009, 127-54.
„Die Kontroverse um Salman Rushdies Satanische Verse und der aktuelle Rechtsdiskurs über Blasphemie“. In: Astrid Reuter/ Hans G. Kippenberg (Hg.), Religionskonflikte im Verfassungsstaat. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2010, 259-289.
“Manifesting Religion in Public: A Universal Human Right – An International Law – National Restrictions”. In: Birgit Mersmann/ Hans G. Kippenberg (Hg.), The Humanities between Global Integration and Cultural Diversity. Berlin: deGruyter 2016, 242-268.